Ökologie

Solaranlage und Pelletheizung

Die Solaranlage auf dem Dach gehört seit 1988 zum Ökokonzept des Hauses. Damals wurden an einem kleinen Hang vor dem Haus acht Elemente mit einer Fläche von 20 m² installiert um das Haus mit Warmwasser zu versorgen. Die Solarelemente lieferten Wärme, mit der zunächst zwei Speichertanks aufgewärmt wurden. Da im Haus eine normale Hochtemperaturheizanlage mit herkömmlichen Heizkörpern installiert ist, braucht das Heizwasser eine Termperatur von mindestens 60°C.

Im Sommer 2010 wurde die Solaranlage erneuert und vergrößert, indem die Sonnenkollektoren auf dem Dach des Landjugendhauses installiert wurden. Zusätzlich wurde im Keller ein Pufferspeicher eingebaut, der das Wasser konstant auf Heiztemperatur hält, um unnötiges Aufheizen und damit zusätzlichen Stromverbrauch zu vermeiden.

Die Pelletheizung ersetzte 2006 die Ölheizung des Hauses. Sollte die Wärme der Sonnenkollektoren nicht ausreichend sein, kann nun nach Bedarf zusätzlich Wasser durch die Heizung erwärmt werden. Die Pelletheizung wurde vor allem aus ökologischen Gesichtspunkten installiert, um unsere ökologische Philosophie stets weiterzuverfolgen.

Pflanzenkläranlage

Im Frühjahr 1999 wurde auf dem Grundstück des Landjugendhaus Kienberg eine Pflanzenkläranlage gebaut.

Die Kläranlage auf dem Kienberg erreichte im Oktober 1999 für die organischen Kohlenstoffverbindungen bereits Ablaufwerte, die die Grenzwerte um ein mehrfaches unterschritten. Beim Ammonium wurden die Richtwerte noch nicht ganz erreicht, da die Anlage erst zu kurz in Betrieb war. Ab dem folgenden Jahr wurden auch bakteriologische Untersuchungen durchgeführt, um eine einwandfreie hygienische Qualität des Wassers feststellen zu können. Bei einem Wirkungsgrad von ca. 99 % leistet die Anlage einen nachhaltigen Beitrag zur Ökobilanz des Hauses. Zusätzlich wurde es dadurch möglich, den „kleinen Wasserkreislauf“ zu schließen, was beispielhaft für den zukünftigen Umgang mit der Natur sein sollte.

Wie funktioniert die Pflanzenkläranlage?

Das häusliche Abwasser gelangt zuerst in eine herkömmliche Dreikammergrube. Dort setzt sich der Primärschlamm nach unten ab und die leichten Teilchen bilden oben eine Schwimmschicht. Das „Grauwasser“, das sich dazwischen sammelt, wird mehrmals täglich zum ersten Becken gepumpt. Die eigentliche Kläranlage besteht aus einem Vererdungsbecken mit 70 m² und drei Klärbecken mit insgesamt 250 m² Fläche, die ca. 70 cm hoch mit einem Kies- und Sandaufbau gefüllt sind. Darin wurden im Vererdungsbecken Schilfpflanzen und in den anderen Klärbecken andere Sumpfpflanzen wie die Teichsimsen und Schwertlilien gepflanzt. Hier erfolgt die eigentliche Reinigung durch Bodenbakterien, die sich auf dem Kiesmaterial befinden. Die Pflanzen haben die Aufgabe, durch ihr Luftleitgewebe Sauerstoff in das Beet zu bringen. Außerdem durchwurzeln sie den Grund, so dass er wasserdurchlässig bleibt, und sie verhindern durch ihr Blattmaterial ein Einfrieren der Anlage im Winter. Die Bakterien bauen nun organische Kohlenstoffverbindungen (Zucker, Fette) durch Oxidation zu Kohlendioxid ab. Stickstoffhaltige Verbindungen, insbesondere Harnstoff und Eiweiße werde über Ammonium zu Nitrat und weiter zu Luftstickstoff (N2) umgebaut. Der Schwefel, ebenfalls in Eiweißen vorhanden, wird an das im Kies vorhandene Eisen angelagert. Bakterien und andere Krankheitserreger werden ebenfalls stark reduziert. Daran schließt sich ein 100 m² großer Nachklär- und Speicherteich an, in dem durch Sonnenlicht eine zusätzliche Hygienisierung erfolgt. Ein Teil des Wassers wird anschließend für die Gartenbewässerung verwendet, der Rest läuft in einen Sickerschacht. Der sich in der Dreikammergrube bildende Schlamm wird zweimal im Jahr auf das Vererdungsbecken oberflächlich aufgebracht. Dort trocknet er aus und wird zu Humus umgebaut. Er kann später als Blumenerde oder Dünger verwendet werden.